Neues Preissystem ab 1. Januar 2020
Zum 1. Januar 2020 gilt ein neues Preissystem in den Bädern. Neu ist u.a., dass die Jahres- und Saisonskarten durch rabattierte Mehrfachkarten ersetzt werden.
Zu vielen Ihrer möglichen Fragen finden Sie hier Antworten.
Überblick über Eintrittstickets
Welche Eintrittskarten für wen?
- Für alle, die weniger als 3 bis 4 Mal im Jahr schwimmen und flexibel bleiben möchte, sind Einzeltickets die beste Option.
- Für sportliche Kurzzeitbesucher, die öfters ihre Bahnen ziehen, eignet sich wie bisher die Geldwertkarte gut. Gegenüber einem Einzelticket lohnt sie sich bei einem Besuch unter 1,5 Stunden (Hallenbäder und Tiergartenbad) bzw. unter 1 Stunde und 40 Minuten (Thermalbad). Es wird maximal der Einzeleintrittspreis abgebucht.
- Wer öfters als 3 Mal pro Jahr länger als 1,5 Stunden schwimmen geht, fährt mit den neuen Mehrfachkarten am besten. Sie sind übertragbar, wie Einzeltickets ab Kauf drei Jahre gültig und rabattiert. Neben den bisherigen 10er-Karten werden ab Januar 2020 auch 50er und 100er-Karten angeboten. Badegäste sparen bei 10 Eintritten 10 %, bei 50 Eintritten 30 % und bei 100 Eintritten sogar 50 % gegenüber den Einzeltickets. Hier die Preise im Einzelnen:
10er Karte: 40,50 €, ermäßigt 27 € (Hallenbäder und Tiergartenbad); 54 €, ermäßigt 40,50 € (Thermalbad) – für alle, die ca. 3-4 im Jahr einen längeren Aufenthalt im Bad möchten.
50er-Karten: 157,50 €, ermäßigt 105 € (Hallenbäder und Tiergartenbad); 210 €, ermäßigt 157,50 € (Thermalbad) – für alle, die mindestens 1-2 Mal im Monat ins Bad gehen.
100er-Karten: 225 €, ermäßigt 150 € (Hallenbäder und Tiergartenbad); 300 €, ermäßigt 225 € (Thermalbad) – lohnenswert für alle, die im Schnitt mindestens 3 Mal pro Monat ins Bad gehen. - Für Familien gibt es ein besonders günstiges Angebot, das nun erweitert wurde: Mit der Familienkarte können nun bis zu sieben Personen ins Bad: 1 -2 Erwachsene mit bis zu 5 Kindern.
- Mit dem neuen Preismodell wurde auch die Ermäßigungsberechtigung für Badbesucher mit Behinderungen erweitert, sie gilt nun ab einem Behinderungsgrad von 50 % statt wie bisher 80 %.
- Auch für einkommensschwache Personen gibt es eine günstige Möglichkeit, ins Bad zu kommen: Mit dem Heidelberg-Pass gelten für sie die ermäßigten Einzeleintritts-Preise – mit dem neuen System erstmals auch im Thermalbad. Kinder mit Heidelberg Pass zahlen sogar noch 50 ct weniger als den ermäßigten Preis. Zudem gelten für Studierende bis 24 Jahre ermäßigte Preise.
- Wer nur die Saunen nutzen möchte, kann sie ab Mitte Januar 2020 separat zahlen – ohne Badeintritt. Der Sauna-Einzeleintritt kostet dann 6 € (ermäßigt 5 €). Ebenfalls neu angeboten wird eine separate 10er-Eintrittskarte nur für die Sauna (54 €, ermäßigt 45 €) – auch mit einem Rabatt von 10 %.
Gültigkeit bereits gekaufter Karten
Ich habe noch gültige Eintrittskarten - wie lange kann ich sie einsetzen?
Bereits gekaufte Einzeltickets und Zehnerkarten sind entsprechend ihres Aufdrucks bis zu 3 Jahre nach Kaufdatum gültig. Bereits vorhandene Geldwertkarten können weiterhin verwendet und aufgeladen werden. Aktuell noch gültige Jahreskarten verlieren ihre Gültigkeit 12 Monate nach Kaufdatum. Die letzten Jahreskarten laufen damit am 30.12.2020 aus.
Geldwertkarten
Was ändert sich bei der Geldwertkarte?
Beim Besuch mit der Geldwertkarte wird künftig eine Mindestzeit und ein Betrag von 2,50 € (vorher 1,50 €) in den Hallenbädern und im Tiergartenbad, im Thermalbad von 3 € (vorher 2 €) berechnet. Die weiteren Minuten der Besuchszeit werden mit 5 Cent (vorher 3 Cent) im Hallen- oder Tiergarten- und 6 Cent (vorher 4 Cent) im Thermalbad berechnet.
Ab wann lohnt sich die Geldwertkarte?
In den Hallenbädern und im Tiergartenbad bei einer Besuchszeit unter 90 Minuten, also 1 ½ Stunden (vorher unter 133 Minuten), und im Thermalbad bei einem Besuch unter 100 Minuten, also 1 Stunde und 40 Minuten (vorher unter 1 Stunde und 45 Minuten).
Mehrfachkarten statt Saison- und Jahreskarten
Warum gibt es keine Saison- und Jahreskarten mehr?
Das ursprüngliche Ziel, mit Jahres- bzw. Saisonkarten einkommensschwächere Besucher anzusprechen, wird in der Regel nicht erreicht. Genutzt werden sie bundesweit vor allem von einkommensstärkere Besucher (s. Bäderreport 2019), die damit zu sehr günstigen Konditionen in die Bäder kommen. Die Zuschüsse, um die tatsächlichen Kosten pro Besuch abzudecken, trägt damit Kommune bzw. die Allgemeinheit. Darum haben viele größere Städten und Kommunen sich in den vergangenen Jahren von Jahres- und Saisonkarten getrennt und setzen stattdessen auf rabattierte Geldwertkarten. Wir bieten unseren Gästen nun ergänzend zu der bereits 2017 eingeführten Geldwertkarte auch noch die attraktiven hochrabattierten Mehrfachkarten an.
Die neuen 50er- und 100-Mehrfachkarten ersetzen die Saison- und Jahreskarten, die jeweils nur 4-6 bzw. maximal 12 Monate gültig und nicht übertragbar waren. Mit dem neuen System sind die Badegäste flexibler und können besser dafür sorgen, dass die Karten optimal genutzt werden. Insbesondere für Nutzer, die sich vorher nicht sicher waren, ob sich die Saison- oder Jahreskarten tatsächlich lohnen, bietet das neue System eine gute Alternative. Wir gehen davon aus, dass wir so auch potenzielle neue Gäste z.B. durch die 100-er Karten für mehr Bäderbesuch gewinnen können. Für einkommensschwache Haushalte bzw. für Geringverdiener mit dem Heidelberg-Pass gelten zudem ermäßigte Einzel-Eintrittspreise (s. u.).
Ab wann lohnen sich Mehrfachkarten?
Die 10er-Karte lohnt sich für Besucher, die – alleine oder im Wechsel mit anderen Badegästen – häufiger als 9 Mal innerhalb von 3 Jahren eines der Hallen- oder Freibäder besuchen, die 50er-Karte ab 35 Besuchen und die 100er-Karte ab 50 Besuchen innerhalb von 3 Jahren.
Was bedeutet „übertragbare“ Mehrfachkarten genau?
Mehrere Nutzer können sich eine Karte teilen. Auch der zeitgleiche Aufenthalt ist mit allen Mehrfachkarten möglich, darum lohnt sich ihre Anschaffung nochmal mehr.
Ab wann sind die Mehrfachkarten im Kassensystem verfügbar?
Aus technischen Gründen werden die neuen Angebote 50er- und 100er-Mehrfachkarte sowie die separaten Sauna-Eintritte als Einzelticket- und 10er-erst Ticket ab Mitte Januar eim Kassensystem verfügbar sein.
Wie sehen die Angebote für einkommensschwache Haushalte bzw. für Geringverdiener konkret aus?
Geringverdiener, die die Kriterien des Heidelberg Passes erfüllen, erhalten ermäßigte Einzel-Eintrittspreise. Kinder mit Heidelberg Pass zahlen beim Einzeleintritt sogar noch 50 Cent weniger als den ermäßigten Preis.
Unabhängig vom Heidelberg-Pass können Familien die Familienkarte nutzen: Sie gilt für 1-2 Erwachsene plus max. 5 Kinder und kostet 10 € in den Hallenbädern und im Tiergartenbad, 15 € im Thermalbad. Besucht beispielsweise ein Elternpaar mit 2 Kindern das Bad, so spart die Familie damit ein Drittel des Eintrittspreises. Zudem können Schülere und Studierende bis 24 Jahre ermäßigte Preise nutzen.
Wie lange sind Jahreskarten noch gültig?
Aktuell noch gültige Jahreskarten verlieren ihre Gültigkeit 12 Monate nach Kaufdatum. Die letzten Jahreskarten laufen damit am 30.12.2021 aus.
Hintergründe zu Preisanpassung
Warum wurden die Preise erhöht?
Schwimmen gehört mit zu den teuersten und aufwändigsten Sportarten für die Betreiber der Einrichtungen. Gleichzeitig sollen prinzipiell relativ geringe Eintrittspreise sicherstellen, dass die Bäder breit genutzt werden. Somit sind kommunale Bäder immer ein Zuschussgeschäft. Man rechnet bundesweit mit ca. 1 Million pro Bad pro Jahr. Deshalb wurden bundesweit in 2018 100 Bäder geschlossen.
Die Situation in Heidelberg: Um den steigenden Anforderungen an eine Erlebniswelt gerecht zu werden, haben die Stadtwerke Heidelberg Bäder in den vergangenen Jahren viel in die Bäder investiert. Die Saunabereiche wurden neu gestaltet, viele Bereiche in den Bädern saniert und modernisiert. Vor allem aber kommen steigende Kosten hinzu: Die Energiekosten sind in den letzten 10 Jahren um 25 % gestiegen, die Personalkosten um 34 %.
Die Einnahmeseite dagegen hat sich 10 Jahre nicht verändert: So wurde es immer schwieriger, die Lücke zwischen Einnahmen und Kosten so gering wie möglich zu halten. Im Schnitt liegt das Defizit der Stadtwerke Heidelberg Bäder jährlich bei über 5 Mio. Euro. Umgerechnet auf die jährlich 500.000 Badbesuche zahlt das Unternehmen 10 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis pro Besuch hinzu.
Die jetzige Preiserhöhung ist die erste seit 10 Jahren. Deshalb beträgt sie bei den Einzelpreisen aktuell 12,5 % (Hallenbäder/ Tiergartenbad) bzw. 20 % (Thermalbad). Laut Bäderreport 2019 werden Eintrittspreise in Deutschlands Bädern im bundesweiten Vergleich jährlich um 2 % erhöht. Die Heidelberger Bäder liegen mit ihren neuen Einzeleintritts-Preisen immer noch unter dieser allgemeinen Teuerungsrate: bei den Hallenbädern und dem Tiergartenbad 10 % darunter, beim Thermalbad bei 2 %. Man könnte auch das Fazit ziehen: Badnutzer haben lange von vergleichsweise günstigen Preisen profitiert, weil die Stadtwerke Heidelberg Bäder die Preise nicht kontinuierlich angepasst haben.
Sollen die Preise ab jetzt kontinuierlich erhöht werden?
Alle zwei bis drei Jahre.
Wie stellt sich das Angebot in Heidelberg im bundesweiten Vergleich dar?
Städte in der Größenordnung von Heidelberg haben zwischen 3 und 8 Bäder. Heidelberg liegt mit 5 Bädern und das Angebot pro Einwohner im guten Durchschnitt.
Zudem stehen die 5 Bäder sowie das Bad am Olympiastützpunkt, für das die Stadtwerke Heidelberg Bäder die Betriebsführung übernommen haben, im Stadtgebiet für Schulschwimmen zur Verfügung, außerdem für Schwimmprojekte wie Schwimmfix und Schwimmkids, bei denen gezielt Grundschüler außerhalb des Schwimmunterrichts an den Schulen mit dem Schwimmen vertraut gemacht werden und mindestens einen Schwimmstil erlernen. Eine positive Folge dieses Angebots: Die Nichtschwimmerquote von Schulabgängern in Heidelberg ist deutlich geringer als in anderen Städten. Die Preisanpassungen dienen auch dazu, diesen Standard aufrecht zu erhalten.
Machen die Bäder mit dem Eintrittsgeld jetzt mehr Gewinn?
Nein. Denn wir machen mit den Bädern generell keinen Gewinn. Die Erhöhung dient lediglich dafür, die immer größeren Zuschussbedarf von kommunalen Bädern zu reduzieren - aktuell von 1,1 Mio. € pro Bad bzw. 10 € pro Badbesuch. Die Einnahmen werden auch durch die Preisanpassung bei weitem nicht kostendeckend sein.
Gibt es ähnliche Rabattierungssysteme/ Erfahrungswerte aus anderen Städten?
Bundesweit tendieren Schwimmbäder bereits seit über 5 Jahren zu einem Rabattierungssystem anstelle von Saisonkarten. Baden-Württemberg ist laut Bäderreport 2019 das Bundesland, das noch in den meisten Bädern diese Form der Eintrittskarten anbietet, in anderen Bundesländern haben viele Badbetreiber sie bereits ersetzt.
Weitere Infos - Hotline
An wen kann ich mich wegen weiterer Fragen wenden?
Die Kollegen der Bäderverwaltung geben Ihnen gerne Auskunft unter 06221 513 4410.